Die Welt ist ein Buch.

Wer nie reist,
sieht nur eine Seite davon.
 
von Augustinus

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Freitag, 13. 09. 2013


Der Tag beginnt mit Regen, Gewitter und es ist sehr kühl. Das bedeutet, dass wir in unserem gemütlichen Womo frühstücken, natürlich mit frischen Brötchen und der Süddeutschen, die Norbert schnell mit dem Roller holt. Das Wetter wird zusehends besser, mittags ist der Himmel strahlend blau, dass wir beschließen, nötige Einkäufe in Peschici zu erledigen und anschließend mit Cara einen Strandlauf zu unternehmen. Cara liebt es, im Sand herumzutoben und durch das Wasser zu wetzen. Sie ist ganz glücklich und legt sich am Ende zufrieden zu unseren Füßen nieder. Langsam merken wir doch, dass sich die Campingsaison dem Ende nähert. Auf unserem Campingplatz werden jeden Tag „lettini und ombrelli (Strandliegen und Sonnenschirme) abgewaschen, getrocknet und ins „Winterlager“ gebracht. Die Zahl der Wohnmobile ist geschrumpft auf 7, in denen sich „Leben befindet“ und 2, die verwaist auf dem Platz stehen. Unserem Wohlbefinden tut dies keinen Abbruch …

Samstag, 14.09.2013


Wir sind erst um 10.00 Uhr aufgestanden und haben dann bei herrlichstem Wetter bis 13.00 Uhr gefrühstückt und dabei die Mittelbayerische Zeitung (E-Paper) gelesen. Danach war Baden angesagt. Sogar Conny war im Wasser. Gegen 15.00 Uhr haben wir dann in der Nachbarsbucht, die man nur zu Fuß erreichen kann, zu Mittag gegessen.

Dienstag, 17. September 2013:

Nach einem köstlichen Frühstück vor dem Wohnmobil mit Tageszeitung, Kaffee und Brioche fahren wir mit dem Roller nach Peschici hinauf, um im Supermarkt einige Lebensmittel einzukaufen und in einer Mascelleria, die unser absolutes Vertrauen genießt, zwei schöne Filetspieße zu besorgen. Anschließend fahren wir eine ca. 5 km lange Strecke zur Nachbarbucht und genießen den wunderbaren Blick. Während Norbert das Mittagessen (Kartoffel-Gurken-Salat, Tomatensalat, Filetspieß) zubereitet, strickt Conny an ihren Socken. Folgende Sätze stammen von Conny: Es ist nicht so, wie es klingt … Norbert ist durchaus nicht mit Arbeit eingedeckt! Es ist meine Aufgabe, den Hund zu versorgen, die Wäsche ist mein Ressort und auch das Abspülen ist meine Sache, neuerdings auch der Kaffee am Morgen. Lasst euch also nicht irreführen!!

Freitag, 20.09.2013


Wir haben uns zur Weiterfahrt entschlossen. Unser Ziel ist Troia. Zunächst fahren wir nach Vieste zur Spitze des Gargano und dann durch den Foreste Umbra Richtung Manfredonia. Die Strecke ist zwar sehr kurvenreich, dafür jedoch landschaftlich großartig. Durch die große Ebene - Tavoliere - geht es dann Richtung Lucera, wo man vom Kastell Karls I. einen tollen Blick auf die Tavoliere genießen kann. Bald erreichen wir Troia. Wir sind sehr überrascht, als wir nicht weit entfernt vom Zentrum einen Stellplatz finden (mit Frischwasser, Entsorgung und  Strom) und noch dazu ist alles kostenlos. Beim Rundgang durch das kleine Städtchen überrascht der romanische Dom mit der wohl schönsten Fensterrosette Apuliens. Eine Verkäuferin verrät uns, dass morgen Markt ist.  

Samstag 21.09.13    Wetter? Na, schön natürlich!

Wir verlassen Troia in Richtung Trani. Je mehr wir uns nähern, desto mehr sind wir ernüchtert über die „zona industriale“. Eine Firma an der anderen – schrecklich anzusehen, teils halb verfallen … Die Stadt selbst, zumindest das, was wir sehen und erleben, ist noch schlimmer. Plattenbauten, dicht an dicht, rasende Italiener, die sich wirklich weder um rote Ampeln, Vorfahrtsregeln, mit Handy am Ohr sich durch die Straßen quetschen, da wieder andere verbotswidrig parken … und wie! Mit einem normalen Auto mag es ja noch angehen, aber wir mit unserem Womo sind entschieden zu breit, oder!? Selbst die eingeklappten Außenspiegel der Parkenden (aller!) hilft uns nicht weiter. Hinter uns bildet sich eine hupende Autoschlange, der ich mich mit verzweifelten Gesten entgegen werfe und erkläre, es sei nicht unsere Schuld. Problem erkannt, verwandeln sich alle zu hilfsbereiten Männern, die uns durch diese minimale Lücke durchmanövrieren. Ich versinke in Ehrfurcht vor Norbert, der (im wahrsten Sinne des Wortes) sich auf Haaresbreite mm für mm durchschiebt. Nach diesem Abenteuer bin ich zwar voll des Lobes für ihn, sage aber zu ihm: Trani sieht mich nie mehr wieder, wie schön auch die Altstadt sein mag mit seiner absolut sehenswürdigen Kathedrale. Ich möchte nur noch weg von hier-und das gleich! Wir entschließen uns weiter zu fahren zum Castel del Monte. Wir finden unterhalb des Kastells einen „Sosta Camper“ mit Stromsäulen und Frischwasser. Auch eine Toilettenanlage mit Duschen ist vorhanden. Mit einem Shuttle Bus werden wir nach oben gefahren und sind überwältigt ob dieses Anblickes. Der Eintritt beträgt 5.-€. Gruppen buchen Führungen, aber wir erobern diese Sehenswürdigkeit für uns alleine. Der Ausblick aus den oberen Räumen in die Ebene ist wahrlich gigantisch, oder?!

Sonntag, 22. September 2013, Wetter prima, kleine Wölkchen, warm


Der Tag fängt sehr gut an. Wir nehmen eine warme Dusche, frühstücken und bekommen Besuch von netten Hunden, die sich gut mit unserem vertragen. Die Fahrt verläuft bis Adelfia friedlich. Wir freuen uns, eine Tankstelle gefunden zu haben, die nur 1,61 € für den Liter Diesel verlangt. Diese SB-Tankstelle von Q8 bringt uns jedoch Ärger. Wir stecken 40.- € in den Automaten, der Tankvorgang ist jedoch bei 20.-€ zu Ende. Conny ruft die Polizei an, die auch sehr schnell kommt. Da aber heute Sonntag ist, kann der Automat erst morgen ausgelesen werden. Wir wollen jedoch nicht so lange warten und fahren weiter. Der Polizist verspricht uns noch, am nächsten Tag anzurufen. In Alberobello finden wir einen tollen Stellplatz in direkter Nähe zum Zentrum der Trulli.

Ein Spaziergang durch das Stadtviertel zeigt uns schön renovierte Trulli, die jedoch sehr auf Tourismus ausgelegt sind und mit viel Kitsch die Besucher ködern wollen. Wir finden trotzdem auch originale Waren als Urlaubsmitbringsel. Den Tag beenden wir mit Spagetti mit Meeresfrüchten und verfolgen gespannt das Ergebnis der Bundestagswahlen.

Montag 23.09.13 - Wetter: wie langweilig, schon wieder blauer Himmel.

 

Schweren Herzens trennen wir uns von „Nero“, dem zutraulichen, kleinen Katerchen, der sich von Beginn an super mit Cara versteht und sie mit ihm. Nachdem er das Womo inspiziert hat, möchte er wohl am liebsten nach Lecce mitfahren, unserem nächsten Etappenziel. Lecce ist die Stadt des Barock. Allerdings kann man die Kirchen nicht alle betreten, da sich die Öffnungszeiten an denen der „negozi“ (Läden) orientieren. Keine Touristen, ruhige Straßen und um jede Ecke herum eine neue Überraschung, die uns begeistert. Es gibt sogar 2 Parallelen zu Regensburg in dieser Stadt: eine Tür mit dem Symbol von Thurn und Taxis (was machen sie hier?) und die Basilika (eingerüstet wie der Dom). Übrigens gibt es hier eine 400 Jahre alte Tradition, Figuren aus Papier zu modellieren, mit einem Gerüst aus Draht, mit Stroh umwickelt, den Kopf, Füße und Hände aus Ton geformt. Dann kommt die wahre Kunst – sie anzuziehen. Ein wahrer Künstler heißt Claudio Riso, der mit seinen Brüdern ein „laboratorio“ besitzt, in dem er diese Kunst ausübt, unvergleichbar mit den Figuren, die für Touristen gemacht werden. Fast wären wir schon schwach geworden. Wen es interessiert: www.cartapestariso.it- Übrigens, das Bild der „beiden Alten“ … das sind wir, Norbert und Conny in einigen Jahren. Lecce – uns gefällt es soooo gut, bis auf den Parkplatz, der zwar unglaublich günstig zur Stadt liegt, aber so zugemüllt keinen Wunsch in mir nach Abendessen weckt und so schlage ich vor, ob wir nicht ein wenig weiterfahren wollen. Norbert ist dabei, juhu, und wir wenden uns Richtung Otranto. Dort finden wir einen sehr schönen Stellplatz mit Strom, Duschen (im Freien) und Toilettenanlagen – OASI, heißt er und der „Wächter“ spricht Deutsch (war lange in München). Hier schmeckt uns das Abendessen.

Dienstag, 24.09.2013,  blauer Himmel, um die Mittagszeit 33° Grad

 

Otranto ist der östlichste Ort Italiens und wunderschön. Nach dem Frühstück schlendern wir durch die Gassen und lassen uns durch den Flair dieses ruhigen und sauberen süditalienischen Hafenstädtchens verzaubern. (Leider kann ich heute keine Bilder hochladen, da mein Notebook streikt. Ich arbeite an dem Problem.) Um 14:00 Uhr fahren wir an der Küste entlang nach San Maria di Leuca. Die Strecke kann sich gut mit der Amalfitana messen. An der Südspitze Apuliens angelangt, beschließen wir nach Gallipoli weiter zu fahren. Dort finden wir am Rande der Stadt am Meer einen ruhigen Übernachtungsplatz.